Es gibt verschiedene Arten von Zahnersatz. Welcher in Ihrem individuellen Fall der richtige ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile, die im Einzelfall abgestimmt und abgewogen werden müssen. Daher kommt es auf eine sehr gute, fundierte und detaillierte fachmännische Beratung vor einer eventuellen Behandlung an.
Ein wichtiges Ziel bei der Wahl des geeigneten Zahnersatzes ist, die benachbarten gesunden Zähne möglichst wenig zu belasten. Es sollte also so wenig wie möglich Zahnsubstanz abgeschliffen werden und das Ziehen von noch verbleibenden Zähnen als letzte Lösung betrachtet werden.
Grundsätzlich wird zwischen herausnehmbarem und festsitzendem Zahnersatz unterschieden. Auch gibt es kombinierten Zahnersatz, der eine Kombination aus herausnehmbaren und festsitzenden Elementen ist.
Folgende Arten von Zahnersatz werden in der Zahnmedizin heute angeboten:
Festsitzender Zahnersatz
- Veneers
- Brücken
- Zahnkronen, Teilkronen, Onlays und Inlays
- Adhäsivprothetik
- Festsitzende implantatgetragene Prothesen (auf 4-8 Zahnimplantaten pro Kiefer)
Herausnehmbarer Zahnersatz
- Kronen-Geschiebeprothese
- Doppelkronenprothese (sogenannte „Teleskop-Prothese“)
- Vollprothese
- Klammerprothese (sogenannte „Modellguss-Prothese“)
- Herausnehmbare implantatgetragene Prothesen (Kugelkopfanker, Locatorprothese, Magnet-Attachments, Stegversorgung)
Zahnimplantate an sich sind fachlich gesehen (noch) kein Zahnersatz, sondern sind die Basis, an denen Zahnersatz befestigt werden kann. Sie gelten daher heutzutage als erste Wahl, um eine künstliche Zahnwurzel für geplanten Zahnersatz zu bieten. Der Vorteil solcher Implantate ist, dass damit fehlende Zähne ersetzt werden können, ohne dass die Nachbarzähne abgeschliffen werden müssen. Außerdem verhindern Zahnimplantate den Knochenschwund des Kiefers.
Zahnimplantate können als „Brückenpfeiler“ eingesetzt werden, um festsitzende implantatgetragene Prothesen zu ermöglichen. Dies ist inzwischen dank neuester Methoden bereits ab lediglich sechs Implantaten je Kiefer möglich. Solche festsitzende implantatgetragene Prothesen gelten als führende Methode in der Disziplin der Prothesen, da sie eine vollständige Rekonstruktion des natürlichen Zahns mittels künstlichen Zahnersatzes ermöglichen.
Veneers sind Verblendschalen aus Vollkeramik, die in erster Linie für ästhetische Zwecke genutzt werden. Bei Zahnlücken ergeben Brücken insbesondere dann Sinn, wenn die Nachbarzähne bereits beschädigt sind.
Die Adhäsivprothetik, bei der künstliche Zähne mithilfe eines Stegs am Nachbarzahn „festgeklebt“ werden, ist insbesondere bei Kindern und Jugendlichen eine elegante Methode. Für sie kommen Zahnimplantate nicht infrage, da sich ihre Kiefer noch im Wachstum befinden.
Strenggenommen sind (Teil-)kronen, Inlays und Onlays kein Zahnersatz, sondern Zahnerhaltungsmaßnahmen. Abrechnungstechnisch werden sie allerdings als Zahnersatz gehandelt, weswegen auch wir sie an dieser Stelle nennen.
Klassischerweise versteht man unter einer Prothese jedoch die Teil- oder Totalprothese. Dies sind schnelle und vergleichsweise preiswerte Lösungen, die allerdings große Abstriche in der Zahnoptik machen. Auch kommt es bei derartigen Prothesen häufiger zu Einschränkungen des Geschmacks. Der vielleicht größte Nachteil ist jedoch, dass solche Prothesen oftmals nicht fest genug sitzen, was viele Patienten als eine deutliche Verringerung ihrer Lebensqualität empfinden.
Teleskop-Prothesen und Geschiebe-Prothesen gelten bereits als hochwertiger Zahnersatz. Noch vorhandene natürliche Zähne werden als Pfeiler genutzt, um daran die Prothese zu fixieren. Dies stellt einen stabilen Halt sicher.
Die Oberklasse in der Disziplin des herausnehmbaren Zahnersatzes sind jedoch implantatgetragene Prothesen. Die Prothese wird hierbei auf mindestens vier Implantaten im Oberkiefer und mindestens zwei Implantaten im Unterkiefer verankert. Das Resultat zeichnet sich durch einen äußerst hohen Tragekomfort und eine überzeugende Stabilität aus.